Besuch in der Kolonie Hohenau

  • Rechts im Bild eine Zisterne von 30.000 Liter

Am Sonntag den 29. September 2019 besuchten wir die Geschwister in der Neugemeinde Hohenau.

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst mit anschließendem Tereretrinken, waren wir dann zum Mittagessen bei dem Ältesten Aaron Giesbrecht eingeladen.

Vor und auch nach dem Mittagessen konnten wir uns über die Geschichte der Gemeinde austauschen. Da es für uns ja alles neu ist, sind solche Besuche sehr wertvoll um die Gemeinden besser kennen zu lernen.

Da Maria und ich als Lehrer tätig sind, interessierte uns auch die Situation der Schule. So hatten wir die Möglichkeit Nachmittag mit dem Direktor der Schule Orlando Hildebrand zu reden. Auch hier hatten wir ein sehr ausgiebiges Gespräch, wo wir uns über die Schularbeit austauschen konnten.

Anschließen fuhren wir dann noch durch die Kolonie, und Orlando erklärte und zeigte uns alles. So sahen wir auch die Altgemeinde wo sich die traditionellen Hohenauer treffen. Allerdings ist die Tradition hier nicht mehr so ausgeprägt wie in anderen Altkolonien, da hier Autos gefahren werden dürfen.

Auch konnten wir eine der Altkolonier-Schule von außen besichtigen. Die Schule besteht aus nur einem Raum wo alle Jahrgangsstufen unterrichtet werden. Pro Schule gibt es einen Lehrer der alles unterrichtet.

Das Leben in der Altkolonie Hohenau ist in zweifacher Weise schwierig. Die Menschen haben hier wie in allen Altkolonien üblich keinen Strom. So bedient man sich Generatoren oder auch Solarmodulen um Strom herzustellen. Die weitere Schwierigkeit ist, dass es hier kein Grundwasser gibt. So sind die Monate von Juni bis Oktober wo es wenig regnet für die Menschen besonders schwierig. In den Monaten wo es regnet, wird der Regen in Zisternen aufgefangen wovon dann in der Trockenheit gezehrt wird.

Allerdings ist dieses Jahr so trocken, dass die Wasservorräte bei vielen Familie schon aufgebraucht sind und nun Wasser aus den Nachbarkolonien aus 15 bis 35 km Entfernung geholt werden muss.

Auch die Tachamares (Wasserlöcher auf dem Land zum trinken für die Tiere) sind vielfach schon leer, sodass mancher sein Vieh verkaufen muss.

Bericht von Klaus H. Klaasen, Fotos von Maria Klaasen und Klaus H. Klaasen