Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR;
Jesaja 55,8
Mein Name ist Nadja Goldberg (geb. Penner) und ich bin seit dem 26.10.2019 hier in Bolivien um in Betesda zu helfen.
Die im obigen Bibelvers ausgedrückte Wahrheit durfte ich schon oft in meinem Leben erleben.
Ungläubig aufgewachsen, mit einigen christlichen Werten erzogen, habe ich mich nie besonders für Gott interessiert. Dass es Ihn gibt, stand für mich dabei aber eigentlich immer außer Frage. Ein ganz normales Leben, wie es eben alle hatten, das war in meiner Vorstellung. Heiraten, Kinder haben, alt werden, ja und dann irgendwann sterben.
Mit 22 Jahren heiratete ich im Mai 2009 und, was noch weit bedeutender ist, im August durfte ich mich durch Gottes Gnade bekehren und wurde frei von dem quälenden Gedanken: Werde ich vor Gott bestehen? Diese lebensverändernde Maßnahme brachte meine Ehe allerdings ins wanken. Mission war ein, immer wieder, auftauchender Gedanke in den letzten Jahren, aber meine Lebenssituation schien mir ein unüberwindbares Hindernis.
Mein Gebet Anfang 2019 war, in meinem Urlaub die Mӧglichkeit zu haben, an einem Einsatz teilzunehmen. Es dauerte auch nicht lange, da wurde ich angefragt im Mai mit in einen Bau-Einsatz zu fahren – als Kӧchin nach Bolivien.
Von Anfang an fühlte ich mich wohl in diesem Land und in den Kolonien bei den Plattdeutschen, da war es, als wenn ich 100 Jahre zurück versetzt wurde. Hier erlebte ich, was meine Eltern mir über das Leben in Russland erzählt hatten.
Direkt am ersten Tag wurde mir mitgeteilt, dass in Santa Cruz in Betesda Hilfe gebraucht wird. Diese Information beschäftigte mich 2 Wochen lang und ich fuhr mit dem Gedanken, zurück nach Bolivien zu kommen, nach Hause.
Ist das der richtige Weg für mich? Eine Freundin sagte mir, dass ich einfach den ersten Schritt machen soll und Gott wird alles weitere lenken und Türen ӧffnen oder auch schließen.
Gesagt getan, in Deutschland angekommen wagte ich die ersten Schritte, nachdem ich für mich persӧnlich die Gewissheit hatte, dass es Gottes Führung war und alle Türen ӧffneten sich und ich bin wieder in Bolivien.
Was mir als unüberwindbares Hindernis schien, war für meinen großen Gott kein Hindernis. Ihm die Ehre, dass er uns untaugliche Menschen gebrauchen will um seine Rettungsbotschaft in die Welt hinauszutragen.